Treu, treuer, Mirko!

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Zwölf Jahre stellte sich Mirko Weets in den Dienst unserer Ersten und erarbeitete sich dabei Kultstatus. FCL-Bild: Reiner Poets

Vor wenigen Wochen berichteten wir bereits davon, dass Roland Beekhuis unseren FC Loquard am Ende der laufenden Spielzeit nach 14 Jahren in schwarz-weiß verlassen wird. Schweren Herzens verkünden wir am heutigen Sonntag, dass mit Mirko Weets ein weiteres Loquarder Urgestein unsere Erste nach dieser Saison verlassen wird.
Wir blicken daher, weinenden Auges, jedoch voller Stolz und Dankbarkeit zurück auf 12 Jahre voller Hingabe und Vereinstreue.

Als unser damaliger FCL-Cheftrainer Thorsten Ulferts den jungen Mirko im Jahr 2010 im Herrenbereich empfing, wusste er sofort, an welchen Stellschrauben er drehen musste, um Mirko, der zuvor alle FCL-Jugendmannschaften durchlaufen hatte, vom Jugend- zu einem gestandenen Herrenspieler zu entwickeln: „Ich habe Mirko als lieben, braven Jugendspieler kennengelernt, der im Sommer 2010 zu mir in das Herrenteam gekommen ist. Bereits damals hat ihn spielerisch ausgezeichnet, dass er ein unbequemer, hartnäckiger Gegenspieler war, der zudem durch unorthodoxe Aktionen im Spiel nach vorne für Gefahr sorgen konnte und somit für manche Überraschung gut war. Meine Hauptaufgabe bestand darin, den braven Mirko zu einem gestandenen Herrenspieler zu formen und ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist“, so Ulferts.

Eine seiner größten Sternstunden im FCL-Trikot: Mit einem Doppelpack beendete Mirko Weets eine Serie von 21 ungeschlagenen Spielen des späteren Meisters TB Twixlum. Quelle: Emder Zeitung
Eine seiner größten Sternstunden im FCL-Trikot: Mit einem Doppelpack beendete Mirko Weets eine Serie von 21 ungeschlagenen Spielen des späteren Meisters TB Twixlum.
Quelle: Emder Zeitung

Und dass es ihm tatsächlich gut gelungen ist, wird daran deutlich, dass Mirko sich in den Folgejahren zu einer unverzichtbaren Größe in der Loquarder Elf entwickelte. Auch erste Erfolge im FCL-Trikot ließen nicht lange auf sich warten: Im Dezember 2011 konnte nach langem Warten der traditionsreiche Krummhörn-Cup nach Loquard geholt werden und ein Jahr später feierte Mirko mit seinen Teamkollegen den Aufstieg in die Ostfrieslandliga.

Am Ende der Spielzeit 2012/2013 stand für unsere Mannen der Aufstieg in die Ostfrieslandliga fest.
Am Ende der Spielzeit 2012/2013 stand für unsere Mannen der Aufstieg in die Ostfrieslandliga fest.

Das Abenteuer Ostfrieslandliga beging Mirko unter der Anleitung eines neuen Trainers, denn nach sieben erfolgreichen Jahren endete die Amtszeit von Ulferts bei unserem FC Loquard im Sommer 2013. Markus Dielenschneider wurde sein Nachfolger und auch er fand auf Anhieb gefallen an der Spielweise Mirkos: „Auf dem Platz zeichneten Mirko sein großes Kämpferherz, sein unermüdlicher Einsatz für seine Mannschaft und seine Leidenschaft aus. Als sein Trainer war es sehr schön, persönlich mitzuerleben, wie er neue taktische und spielerische Ansätze aufgesogen und auf dem Platz umgesetzt hat.“

Auch in der Elf Dielenschneiders ist Mirko nicht wegzudenken. Mit konstanten Leistungen beackerte er seine rechte Abwehrseite und trug so seinen Teil dazu bei, dass am Ende der Spielzeit 2013/2014 der sensationelle Bezirksliga-Aufstieg unserer Mannen gefeiert werden konnte.

Nach einem 4:2-Heimspielsieg gegen Germania Wiesmoor feiert unser FCL den Aufstieg in die Bezirksliga.
Nach einem 4:2-Heimspielsieg gegen Germania Wiesmoor feierte unser FCL den Aufstieg in die Bezirksliga.

Die ersten vier Herrenjahre dabei an Mirkos Seite: Sein Onkel, FCL-Legende Bernd Visser, der als Innenverteidiger oftmals als direkter Nebenmann von Mirko in der Loquarder Viererkette agierte: „In den vier Spielzeiten, die Mirko und ich gemeinsam in der Ersten spielen durften, hat ihn vor allem seine Flexibilität charakterisiert. Zudem war Mirko stets ein absoluter Teamplayer und in einem hohen Maß zuverlässig. Und auch außerhalb des Platzes zeichnen ihn seine Ehrlichkeit und seine bedingungslose Hilfsbereitschaft aus“, so Visser, der nach dem Bezirksliga-Aufstieg seine Karriere nach rund zwei Jahrzehnten in unserer Ersten beendete.

Nach einjährigem Aufenthalt in der Bezirksliga folgte der bittere Abstieg und der damit verbundene Gang zurück in die Ostfrieslandliga. In einer dort folgenden Saison unter schwierigen Vorzeichen, gelang es unserem FCL schlussendlich, die Klasse zu sichern. Ein großer Umbruch folgte, denn zahlreiche Leistungsträger und auch das Trainerteam verließen unsere Loquarder – Mirko seinerseits blieb, obwohl auch bei ihm Angebote klassenhöherer Mannschaften eingingen.

Unter dem neuen Trainerteam Sascha Ukena und FCL-Urgestein Hinrich van Gerpen gelang es nicht, die Abgänge zu kompensieren, was zur Folge hatte, dass unsere Mannen in die Ostfrieslandklasse abstiegen. Auch die Tatsache, dass im Dezember 2016 erneut und für die meisten überraschend der Krummhörn-Cup nach Loquard geholt wurde, konnte die Enttäuschung über den Abstieg nicht mindern.

Unsere FCL-Siegermannschaft, die überraschend den Pokal mit nach Loquard nahm.
Unsere FCL-Siegermannschaft, die überraschend den Pokal mit nach Loquard nahm.

Die Spielzeit 2017/2018 begann dann zunächst so, wie die alte endete und erneut waren es meist unsere Loquarder, die mit hängenden Köpfen das Spielfeld nach 90 Minuten verließen. Mirko, mittlerweile Vize-Kapitän seiner Mannschaft, erinnert sich an die prekäre, damalige Lage: „Wir waren als Absteiger von vielen Experten als Favorit auf den direkten Wiederaufstieg auserkoren worden. Als wir dann den Saisonstart völlig verpatzten und wieder ganz unten in der Tabelle standen, drohte der Gang in die 2. Kreisklasse. Nicht auszumalen, was das mit dem FC Loquard, wie wir ihn heute kennen, gemacht hätte.“

Nach dem Rücktritt von van Gerpen und Ukena im Oktober 2017 läutete das neue FCL-Trainerteam André Popp und Stefan Mulder eine neue Ära bei unserem FC Loquard ein: Zunächst gelang es nach einem irren Saison-Finish die Klasse beim vielzitierten „Wunder von Hollen“ zu halten. Eine Spielzeit drauf folgte gar die Meisterschaft in der Ostfrieslandklasse, bei der unsere Mannen ab dem ersten Spieltag an als Tabellenführer grüßten. Auch unter Popp und Mulder blieb Mirko Vize-Kapitän der Mannschaft und wichtiger Baustein des Erfolges: „Auf dem Platz glänzt Mirko nicht mit spielerischen Kabinettstücken, sondern ist für mich in Anlehnung an Dieter Eilts eher der sogenannte Ostfriesen-Alemão: Zu jeder Spielzeit und zu jedem Spielstand gibt er alles für sein Team, ist dabei stets positiv und sich für keinen Weg zu schade. Kurz gesagt einfach ein Top-Fußballer, der auch abseits des Platzes durch seinen tollen Charakter besticht“, so unser aktueller Cheftrainer André Popp.

In Flachsmeer finassierten unsere Mannen ihre Meisterschaft in der Ostfrieslandklasse
In Flachsmeer finassierten unsere Mannen ihre Meisterschaft in der Ostfrieslandklasse

Eben abseits des Loquarder Grüns entwickelte sich Mirko zu einem wichtigen Ansprechpartner, was die Belange unseres Vereins betrifft. So entwirft er beispielsweise Grafiken für unsere sozialen Netzwerke. Auch die Poster, die unsere Sportwochenenden bewerben entstammen seiner vorangegangenen Arbeit, wofür unser Vereinsvorstand ihm mit großer Dankbarkeit entgegnet: „Mirko ist für unseren FC Loquard ein absoluter Glücksfall. In unserer Loquarder Artmann Arena agiert er mit all seiner Erfahrung, mit Ruhe am Ball und unbändigem Einsatz. Abseits dessen ist er durch sein Engagement zu einer wichtigen Stütze des gesamten Vereins geworden. Wir hoffen, dass Mirko unserem FCL noch viele Jahre erhalten bleibt“, so Joachim Harberts, Erster Vorsitzender unseres FC Loquard.

Ein Schlüsselbeinbruch, viele kleinere Verletzungen und nicht zuletzt die Corona-Pandemie hatten Mirkos Einsatzzeiten in den letzten beiden Spielzeiten, in der am Ende der Spielzeit 2019/2020 der Kreispokalsieg gefeiert werden konnte, eingeschränkt, doch in der jetzt laufenden Spielzeit ist Mirko in seiner Paraderolle, hinten rechts, wichtig wie eh und je: 14 Ostfrieslandliga-Einsätze kann Mirko in der aktuellen Saison bereits verbuchen, dabei führt er, nach der Verletzung von FCL-Kapitän Thorsten Zeiß, seine Mannen seit Februar als Spielführer auf das Feld. Als letzte Mission seiner Zeit bei unserer Ersten hat Mirko, der in der kommenden Spielzeit zusammen mit Thorsten Zeiß das Traineramt in unserer Zweiten übernehmen wird, für sich und seine Mannschaft das Realisieren des Klassenerhaltes ausgerufen: „Wir haben noch vier Spiele in der Abstiegsrunde zu absolvieren. Ich wünsche mir, dass wir zeitnah mit unseren treuen Fans den Klassenerhalt in der Ostfrieslandliga feiern können“, so Mirko.

Da ist das Ding: FCL-Kapitän Thorsten Zeiß (rechts) und Vize-Kapitän Mirko Weets (links) mit dem Kreispokal, der am Ende der Spielzeit 2019/2020 seinen Weg nach Loquard fand.
Da ist das Ding: FCL-Kapitän Thorsten Zeiß (rechts) und Vize-Kapitän Mirko Weets (links) mit dem Kreispokal, der am Ende der Spielzeit 2019/2020 seinen Weg nach Loquard fand.

Wir können uns sicher sein, dass Mirko dabei, wie in den zwölf Jahren zuvor, vorangehen und die schwarz-weißen Farben mit Stolz und voller Hingabe vertreten wird.

„Auch in schwierigen Zeiten, etwa in Jahren des sportlichen Misserfolges oder in Phasen in denen Mirko, aufgrund von Verletzungen, nicht immer die erste Wahl war, hat er dem FC Loquard stets die Treue gehalten, obwohl es für ihn sehr einfach gewesen wäre, bei einem anderen Verein höher oder häufiger zu spielen. In der heutigen Zeit ist das alles andere als selbstverständlich, weshalb man Mirko nicht genug für seine zwölf Jahre in unserer Ersten danken kann. Ich bin traurig darüber, dass meine Verletzung uns die letzten gemeinsamen Spiele genommen hat, aber ich freue mich darüber, ab der kommenden Spielzeit gemeinsam mit ihm unsere Zweite zu trainieren. Ich hoffe, dass Mirko mit dem Klassenerhalt das Ende bekommt, dass er sich redlich verdient hat“, so FCL-Kapitän Thorsten Zeiß über seinen besten Freund.

Ein neues Kapitel: Ab Sommer trainiert Mirko gemeinsam mit Thorsten Zeiß und Jens Wiltfang unsere Zweite. Quelle: Emder Zeitung
Ein neues Kapitel: Ab Sommer trainiert Mirko gemeinsam mit Thorsten Zeiß und Jens Wiltfang unsere Zweite.
Quelle: Emder Zeitung

Wir danken Mirko für zwölf unglaubliche Jahre in unserer Ersten.

Gleichzeitig wünschen wir Ihm, seiner zukünftigen Frau Julia und Hund Tebbe alles erdenklich Gute für die gemeinsame Zukunft!