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Ein besonderes Abschiedsspiel

Am kommenden Samstag kommt es bei unserem FC Loquard um 16:00 Uhr im Stadion an der Landstraße zu einem Abschiedsspiel der ganz besonderen Art: Mit Hans Grotheer, Gerd Conradi, Ubbo Poppen und Hinrich Christians werden gleich vier in den letzten Jahrzehnten prägende Persönlichkeiten unseres FCL und zusammengerechnet mehr als 200 Jahre Vereinszugehörigkeit verabschiedet.

Um dies in einem würdigen Rahmen zu gestalten, haben sich Gerd-Dieter Hanssen und Andreas Onnenga von der Altliga etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Wir haben einige Spieler für den kommenden Samstag reaktiviert, die in den vergangenen Jahren bereits aufgehört haben“, so Hanssen, der sich, um die Überraschung zu erhalten, keine Namen entlocken ließ, im Vorfeld der Begegnung.

Mindestens so besonders wie der Rahmen des Abschiedsspiels am kommenden Samstag sind auch die Geschichten von Grotheer, Conradi, Poppen und Christians, die auf unterschiedliche Art und Weise Anteil daran haben, dass unser FCL bis heute einer der führenden Krummhörner Sportvereine ist.

1974 markierte das Jahr, in dem Hans Grotheer unserem FCL beitrat. Zwei Jahre später nahm er, unter dem damaligen Vorsitzenden Karl-Heinz Zeiß, seine Vorstandsarbeit auf, bei der er unter anderem als Schriftführer und Spielausschussobmann agierte. Die Zeit von Grotheer im Vorstand war geprägt von gravierenden Umstrukturierungen im Vereinsumfeld, die unseren FCL zu einem der führenden Krummhörner Sportvereine machten.

Zur Spielzeit 1976/1977 übernahm Grotheer zusätzlich die Betreuung unserer Altliga-Mannschaft von Berni Swyter. Bis vor wenigen Jahren kümmerte sich Grotheer um alles, was für die Aufrechterhaltung des Altliga-Spielbetriebs notwendig war.

Darüber hinaus agierte Grotheer, der in Loquard eine Sanitärfirma betreibt, lange Jahre als Sponsor für unsere Teams, versorgte diese mit Utensilien aller Art. Und auch wenn seine Expertise in Infrastrukturprojekten wie der Renovierung des alten Sportheims gefragt war, stand Grotheer dem Verein mit Rat und Tat zur Seite.

Dem Verein mit Rat und Tat zur Seite steht auch Gerd Conradi. Dabei war er fußballerisch ein klassischer Spätszünder: Erst mit 23 Jahren begann Conradi, der vorher auch nicht in der Jugend gespielt hatte, bei unserem FC Loquard mit dem Fußballspielen. Er erinnert sich noch genau an sein erstes Spiel für unsere Zweite in Moordorf. Knapp zehn Spiele absolvierte Conradi auch für unsere Erste, als Aushilfe, wenn dort Not am Mann war. „Für mehr Spiele in der Ersten hat es nicht gereicht, mir fehlte die Technik“, erzählt Conradi mit einem Lächeln im Gesicht. Trotz der selbst attestierten fehlenden Technik hat Conradi viele Erfolge aus seiner Zeit in unserer Zweiten, Dritten und Vierten vorzuweisen. Zahlreiche Meisterschaften und Staffelsiege stehen in seiner Vita. Conradi kommt in dieser Zeit auf über 500 Punktspiele, die er für unseren FCL auf dem Platz gestanden hat.

Nach seiner Zeit in der damaligen Vierten Herren schnürte Conradi seine Schuhe zunächst für die Alte Herren und anschließend in der Altliga, wo er Hans Grotheer in diversen organisatorischen Belangen unterstützte.
Darüber hinaus war er neben dem Platz ebenfalls in Vorstandsarbeit involviert, fungierte beispielsweise sechs Jahre als unser 2. Vorsitzender. Ganze 30 Jahre engagierte sich Conradi bei Arbeitseinsätzen aller Art rund um unsere Sportanlage. Im Februar diesen Jahres wurde Gerd Conradi auf der Jahreshauptversammlung für 50 Jahre Mitgliedschaft bei unserem FC Loquard geehrt.

Auf ganze 53 Jahre Mitgliedschaft bei unserem FCL kann Ubbo Poppen bereits zurückblicken. Bevor Poppen 1972 das Torwarttrikot unserer Ersten Herren überstreifte, durchlief er alle Jugendmannschaften unseres FC Loquard. Von 1972 bis 1976 stand Poppen sowohl in unserer Ersten als auch in unserer Zweiten Mannschaft im Kasten, bevor er zwecks Fortbildungen zum Industriefachwirt eine dreijährige Fußball-Pause einlegte.
Nach seinem Comeback war Poppen fester Bestandteil des Teams um den damaligen Spielertrainer Ewald Heikes, das in den Spielzeiten 1982/1983 den Titel in der Kreisliga und ein Jahr später, in der Spielzeit 1983/1984, die Meisterschaft in der Bezirksklasse erringen konnte.

Anhaltende Rückenprobleme zwangen Poppen im Alter von 30 Jahren zum vorzeitigen Karriereende als Torhüter, so ganz lassen konnte es der Vollblutfußballer jedoch nicht: Als Spieler kehrte er zunächst in der Dritten Mannschaft und später in der Alten Herren und der Altliga auf das Loquarder Grün zurück.

Auch abseits des Platzes war Poppen in die Geschicke des Vereins maßgeblich eingebunden: Von 2006 bis 2016 war er unser 1. Vorsitzender. Während seiner Amtszeit feierte unsere Erste Herren mit dem Aufstieg in die Ostfrieslandliga 2013 und ein Jahr später mit der Vize-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga große Erfolge und auch innerhalb des Vereins passierte unter anderem mit dem Bau des Sportheimanbaus und der Renovierung des alten Sportheimes einiges.

Jemand, der diese Vorgänge innerhalb des Vereins, aber auch über die Landesgrenzen hinaus genau kennt, ist Hinrich „Hinni“ Christians, der von seinen Mitspielern aufgrund seines Fachwissens „Fußball-Orakel“ genannt wird.

1954 begann Christians seine FCL-Laufbahn. 1600 Spiele im FCL-Trikot später steht er immer noch für unsere Loquarder in der Altliga auf dem Platz. Selbst schwere Verletzungen, wie zwei Achillessehnenrisse hielten Christians nicht von Fußballspielen ab.

Als langjähriger Kapitän und Libero unserer Ersten und später in der Dritten Herren hat er große Erfolge nachzuweisen.

Die außergewöhnliche Geschichte von Hinrich Christians bei unserem FC Loquard war für die Emder Zeitung im November letzten Jahres Anlass dafür, ihn in ihrer Rubrik „EZ Sportgesicht der Woche“ zu portraitieren und auch wir haben ausführlich auf Facebook über seine FCL-Laufbahn berichtet.

Sein großes Ziel, die 65 Jahre im FCL-Trikot vollzumachen, hat Christians im vergangenen Mai erreicht, bereits drei Monate zuvor wurde er auf der Jahreshauptversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.

Am kommenden Samstag wird Christians ein letztes Mal das schwarz-weiße Trikot überstreifen und in altbekannter Manier, als Libero, im Loquarder Spiel Regie führen.

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