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Der Mann hinter der Kamera

So kennen die Leute ihn: Reiner Poets in Aktion beim Fotografieren "seiner Jungs". FCL-Bild: Mirko Weets
So kennen die Leute ihn: Reiner Poets in Aktion beim Fotografieren "seiner Jungs". FCL-Bild: Mirko Weets
Strömender Regen fällt auf den Rasen des Loquarder Stadions an der Landstraße, durch das zudem ein lausig kalter Wind weht. Selbst hartgesottene Zuschauer verkriechen sich unter das Abdach, in der Hoffnung, so von Regen und Wind verschont zu bleiben. Die Spieler und die Mannschaftsverantwortlichen haben keine andere Wahl, als sich den widrigen Bedingungen zu stellen, um weiterhin um die begehrten Punkte der in Ostfrieslandliga zu kämpfen.
Doch auf der Sportanlage scheut ein weiterer Mann weder Regen noch Wind: Anders als die Sportler ist er jedoch nicht auf der Jagd nach Punkten. Es ist die Jagd nach dem perfekten Bild, die Reiner Poets zu jedem Spiel unseres FC Loquard auf die Sportplätze der Region treibt, um „seine Jungs“, wie er unsere FCL-Kicker liebevoll nennt, in das richtige Licht zu rücken.
Dadurch sorgt Reiner an jedem Wochenende nicht nur dafür, dass unsere Mannen wertvolle Erinnerungen an ihre FCL-Zeit erhalten; auch FCL-Anhänger, die beispielsweise weite Auswärtsfahrten nicht mit antreten konnten, werden durch Reiners unermüdlichen Einsatz mit Bildmaterial zu den FCL-Spielen versorgt, das auf den Vereinsplattformen veröffentlicht wird. Darüberhinaus erfreuen sich die in der Region ansässigen Lokalzeitungen an den geschossenen Bildern, die in aller Regelmäßigkeit Platz in ihren jeweiligen Ausgaben finden.
„Reiner ist so etwas wie die gute Seele unserer Mannschaft. Es gibt nicht viele Menschen, die solch ein Engagement für die Mannschaft zeigen. Reiner ist allzeit mit viel Herzblut dabei. Wir können froh sein und uns glücklich schätzen, dass er dem FC Loquard angehört“, so unser FCL-Trainer André Popp.
Die Beziehung zwischen Reiner Poets und unserem FC Loquard begann am 01.02.1962 als er nach Loquard zurückkehrte und unserem Verein als Mitglied beitrat. Nachdem Reiners Vater in der Krummhörn Arbeit fand, zog die gesamte Familie zurück nach Loquard, wo sie auch schon vor einem arbeitsbedingten Umzug in die Nähe von Zetel heimisch war.
Nach der Rückkehr nach Loquard und dem Eintritt in unseren FCL durchlief Reiner die Jugendmannschaften des Vereins, ehe er in unserer Zweiten Mannschaft im Herrenbereich das schwarz-weiße Trikot trug. Sein ehemaliger Mitspieler Werner Iwwerks erinnert sich zurück: „Reiner war ein knüppelharter Verteidiger, ein Kämpfer, der alles für den Erfolg seiner Mannschaft gegeben hat.“
Auch Reiner selber erinnert sich gerne an seine Zeit als aktiver FCL-Spieler zurück: „Obwohl es für mich persönlich nicht für die Erste Herren gereicht hat, habe ich mit großer Freude in der Zweiten gespielt. Wir hatten eine tolle Truppe, mit der wir einige Erfolge feiern durften.“
Auch abseits des Platzes etablierte sich Reiner als einer der Köpfe des Vereins. So übernahm er in den vergangen Jahrzehnten diverse Posten bei unserem FCL: Betreuer der Ersten Herren, Trainer der Zweiten Herren, Beisitzer, Jugendleiter, Zweiter Vorsitzender. Und auch seine beiden Söhne, Thomas und Dennis trainierte Reiner von der E-Jugend bis zur Schwelle des Herrenbereichs. „Bei meinem Vater hat es nie an Ehrgeiz gemangelt. Obwohl ich sein Sohn bin, hat er alle Spieler gleich behandelt und war dabei voller Stolz auf seine junge Mannschaft. Bereits damals war mein Vater mit mehr als 100 Prozent für den FC Loquard bei der Sache und hat höchstpersönlich dafür Sorge getragen, dass uns nichts gefehlt hat“, so Dennis Poets über seine Zeit mit seinem Vater als Trainer.
Auch Elmar Kirchhoff, ehemaliger Kapitän unserer Ersten Herren, hat Reiner, der zu seiner Zeit als Betreuer des Teams fungierte, als ebenso akribisch, wie aber auch ehrgeizig in Erinnerung: „Mit Reiner als Betreuer fehlte es uns an nichts: Von Kaltgetränken über Tees bis hin zur Versorgung der Blessuren – Reiner war immer bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet“, so Kirchhoff.
Reiner selber erinnert sich besonders gerne an die Loquarder Sportwochen zurück. Für die „fünfte Jahreszeit“ terminierte Reiner seinen Urlaub jedes Jahr genau so, dass er die Sportwoche umfasste. „Während der Sportwoche war die Wahrscheinlichkeit größer, dass man mich auf dem Sportplatz antrifft, als Zuhause“, so Reiner.
Die Wahrscheinlichkeit Reiner auf unserem Sportplatz anzutreffen ist auch aktuell nicht signifikant geringer als früher. Noch immer betreibt er einen immensen Aufwand, um anfallende Arbeiten aller Art durchzuführen: Abstreuen, Rasenpflege oder das Einrichten neuer EDV-Anlagen – die Liste der Tätigkeiten, die Reiner in seiner Freizeit für unseren FCL, den er seine „zweite Familie“ nennt, verrichtet, ist ebenso lang wie vielfältig.
Auch unser Erster Vorsitzender, Joachim Harberts weiß um die Bedeutung von Reiner Poets für unseren FC Loquard: „Reiner Poets ist lebendes Inventar unseres FC Loquard. Er verbringt unter der Woche und auch am Wochenende unzählige Stunden auf unserem Sportplatz und ist sich dabei auch für undankbare Aufgaben nie zu schade. Wir sind unendlich dankbar, dass wir Reiner in unserem Verein haben und hoffen sehr, dass das noch sehr lange der Fall sein wird“, so Harberts.
Text: Thorsten Zeiß
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