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Danke, Lukas!

In diesem Jahr musste unser FCL zudem schweren Herzens Lukas Harberts danken, den es nach fünfeinhalb unvergesslichen schwarz-weißen Jahren berufsbedingt von unserem FC Loquard nach Oldenburg zieht. FCL-Grafik: Mirko Weets
In diesem Jahr musste unser FCL zudem schweren Herzens Lukas Harberts danken, den es nach fünfeinhalb unvergesslichen schwarz-weißen Jahren berufsbedingt von unserem FC Loquard nach Oldenburg zieht. FCL-Grafik: Mirko Weets

Zur Stunde begehen unsere Loquarder, mit einem überzeugenden Heimsieg im Kreuz, im weihnachtlichen Antlitz des Clubheimes ihre traditionelle Weihnachtfeier. Neben Geselligkeit und einem gemeinsamen Essen steht die FCL-Weihnachtsfeier auch im Zeichen des Zurückblickens und der Dankbarkeit. Seit jeher wird ihr Rahmen ebenfalls dazu genutzt, denjenigen zu danken, ohne deren Hilfe an einen Spielbetrieb für unsere Erste nicht zu denken wäre. In diesem Jahr musste unser FCL zudem schweren Herzens Lukas Harberts danken, den es nach fünfeinhalb unvergesslichen schwarz-weißen Jahren berufsbedingt von unserem FC Loquard nach Oldenburg zieht.

Wir schreiben den 14.05.2017: Unsere Loquarder stecken tief im Abstiegskampf in der Ostfrieslandliga und gastieren an jenem Sonntag an der Dortmunder Straße, beim FC Frisia Emden, als beim Spielstand von 0:7 aus Loquarder Sicht, der damals 17-jährige Lukas Harberts das Spielfeld betritt. Eigentlich noch in Diensten des JFV Krummhörn, präferierte es Lukas, dessen Nachname beim FC Loquard keiner weiteren Erklärung bedarf, sich gemeinsam mit unseren Loquardern gegen den drohenden Abstieg zu erwehren. „Obwohl ich eigentlich noch für die A-Junioren des JFV Krummhörn spielberechtigt war, wollte ich damals lieber meinen Teil dazu beitragen, dass der FCL die Klasse doch noch irgendwie halten kann“, so Lukas rückblickend.

Das Unterfangen Klassenerhalt konnte letztendlich nicht erfolgreich realisiert werden und für unsere Loquarder stand am Ende der Spielzeit der bittere Gang in die Ostfrieslandklasse A. Ein Lichtblick in dieser schwierigen Phase war jedoch Lukas Harberts, der trotz seines jungen Alters im Team Fuß fasste, woran sich auch sein damaliger Trainer Hinrich van Gerpen gerne erinnert: „Mein erster Eindruck von Lukas war, dass er absolut bei der Sache war und immer besser werden wollte. Von Anfang an war dabei seine Verbundenheit zum FC Loquard spürbar. Hätte ich damals wetten müssen, hätte ich Einiges darauf gesetzt, dass er eher mit dem Spielen aufhört, als den FC Loquard zu verlassen. Es hat mir große Freude bereitet, Lukas zu trainieren. Er hat sich stets in den Dienst seiner Mannschaft gestellt, war sich für nichts zu schade und hat sich darüber hinaus zu einem tollen Fußballer entwickelt.“

Der sportliche Neuanfang in der A-Klasse gestaltete sich schwierig und schnell befanden sich unsere Loquarder auch in dieser Liga erneut im Abstiegskampf. Im Oktober zogen unsere Vereinsverantwortlichen in Rücksprache mit dem damaligen Trainerteam die Notbremse und installierten André Popp als neuen Cheftrainer, der seinerseits, mit Stefan Mulder als neuen Co-Trainer im Schlepptau, in Loquard antrat. Unter der Führung des neuen Trainerteams gelang in einer unglaublichen Aufholjagd, die im vielzitierten „Wunder von Hollen“ kulminierte, der nicht mehr für möglich gehaltene Klassenerhalt, welcher ausgiebig mit den treuen FCL-Anhängern gefeiert wurde.

Auch in der darauffolgenden Spielzeit 2018/2019 gab es für unsere Loquarder einen Grund, die Korken knallen zu lassen, denn am Ende einer Saison, in der unser FCL vom ersten Spieltag an die Tabelle anführte, dabei über 100 Tore schoss, stand die folgerichtige Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Ostfrieslandliga. Unser Meistertrainer Popp erinnert sich in diesem Zuge auch daran, dass auch der junge Lukas Harberts seinen Anteil zu beiden Erfolgen beisteuerte: „Ich habe Lukas von Anfang an für einen sehr talentierten Fußballer gehalten. Auf und abseits des Platzes entwickelte er sich, auch in jungen Jahren, zu einer wichtigen Stütze der Mannschaft. In Erinnerung ist mir sein 30-Meter-Hammer gegen Flachsmeer geblieben, der uns elementar wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt bescherte und somit richtungsweisend dafür war, dass der FC Loquard heute wieder in der Ostfrieslandliga spielt. Ich konnte mich immer auf Lukas verlassen und finde es sehr schade, dass Lukas den FC Loquard verlässt. Aber wer weiß – vielleicht kreuzen sich die Wege noch einmal.“

Zurück in der Ostfrieslandliga angekommen, zeigten unsere Loquarder, dass sie in diese Klasse gehörten: Im oberen Mittelfeld rangierten unsere Mannen, ehe das Coronavirus den regulären Spielbetrieb komplett zum Erliegen brachte. Dass Lukas jedoch auch am Ende dieser Spielzeit Silberware gen Loquarder Himmel recken konnte, war dem Umstand geschuldet, dass der Pokalsieger in einem Elfmeterschießen ermittelt wurde. Also begaben sich alle, zu diesem Zeitpunkt noch im Pokal vertretenen Teams, darunter unser FCL, nach Großefehn, um den Pokalsieger vom Punkt auszuschießen. Dort zeigten sich unsere Loquarder gleichermaßen nervenstark wie treffsicher aus elf Metern. Zudem hatte man mit Roland Beekhuis, der in Abwesenheit unserer Nummer Eins, Lukas Meinen, das FCL-Tor hütete, einen waschechten Elfmetertöter im Kasten, sodass die Heimfahrt mit dem Sparkassenpokal im Gepäck angetreten werden konnte und unsere Pokalsieger in Loquard von Anhängern und Mitspielern in Empfang genommen wurden.

Mit gerade einmal 20 Jahren konnte Lukas also bereits einen Meistertitel und den Sparkassenpokal in seine persönliche Titel-Vitrine stellen und neben guten Leistungen auf dem Platz, übernahm er auch innerhalb des Teams immer mehr Verantwortung: „Lukas übernahm in unserer Mannschaft den Posten des Kassenwartes. Die Berufung kam nicht von ungefähr, denn er war als Auszubildender der Sparkasse geradezu prädestiniert für diesen Posten. Auch als Herr unserer Finanzen zeigte sich Lukas jahrelang genau so zuverlässig und engagiert, wie auf unserem Loquarder Grün. Auf Lukas konnten wir uns blind verlassen“, so sein damaliger Kapitän Thorsten Zeiß.

Nachdem die Spielzeit 2020/2021 aufgrund des Fortschreitens der Corona-Pandemie abgebrochen wurde, ging es erst eine Saison später wieder so richtig los mit dem Spielbetrieb in der hiesigen Fußballszene. Nachdem unsere Mannen am letzten regulären Spieltag das Erreichen der Aufstiegsrunde denkbar knapp verpassten, galt es in der Abstiegsrunde den Klassenerhalt in der Ostfrieslandliga zu sichern. Dies gestaltete sich schwerer, als zunächst angenommen, sodass unser FCL-Cheftrainer André Popp und sein Co-Trainer Stefan Mulder, nach knapp fünf sehr erfolgreichen Jahren, im Mai die Notbremse zogen und ihre Posten zur Verfügung stellten, um so der Mannschaft in einer sich zuspitzenden Lage neues Leben einzuhauchen.

Andreas Ysker wurde neuer FCL-Cheftrainer und übernahm, gemeinsam mit dem neuen Co-Trainer Heino Jetses, das Ruder auf rauer See. Unter den beiden neuen Trainern gelang die vielerorts nicht mehr für möglich gehaltene Wende und erneut konnte, dieses Mal in einem „Wunder von Wittmund“, am letzten Spieltag die Rettung gefeiert werden: Mit 2:1 bezwang unser FCL den SV Wittmund, sodass die Feierlichkeiten noch auf dem Platz, vor und mit rund 100 mitgereisten FCL-Anhängern, begannen. Mittendrin unter anderem Lukas, der zuvor auf dem Platz mit einer tollen Leistung Anteil am neuerlichen Last-Minute-Klassenerhalt hatte.

Auch in der aktuellen Spielzeit in der Ostfrieslandliga zählt Lukas mit zwölf Einsätzen zum Stammpersonal von FCL-Trainer Ysker, der seinen Schützling nun schweren Herzens ziehen lassen muss: „Ich werde Lukas als tollen Fußballer und ebenso tollen Menschen in Erinnerung behalten. Lukas war auf dem Platz flexibel einsetzbar und abseits dessen ein feiner Mensch und cooler Kerl, der immer einen Blick auf seine Truppe hatte. Lukas wird uns fehlen, aber er ist ja noch jung und vielleicht führt ihn sein Weg noch einmal zu unserem FCL. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute“, so Ysker.

Auch unser Erster Vorsitzender, Joachim Harberts, gleichzeitig Onkel von Lukas, bedauert den Abgang seines Neffen. Gleichzeitig hat er die Hoffnung jedoch keineswegs aufgegeben, ihn noch einmal wieder im Loquarder Schwarz-Weiß in unserer Artmann Arena zu sehen: „Für seinen beruflichen sowie privaten Weg wünschen wir Lukas alles Gute. Wenn ein Spieler unseren FC Loquard verlässt, der jahrelang als Konstante auf und neben dem Platz fungiert hat, tut das immer weh. Wenn es dann zudem noch ein Familienmitglied ist, multipliziert sich dieser Schmerz noch einmal um ein Vielfaches. Wir hoffen, dass Lukas in Oldenburg schnell Fuß fassen wird, haben aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ihn seine sportliche Sehnsucht noch einmal zu unserem FC Loquard zieht.“

Wir danken Lukas für fünfeinhalb unvergessliche Jahre bei unserem FC Loquard und wünschen ihm und seiner Freundin Wiebke alles erdenklich Gute für die gemeinsame Zukunft in Oldenburg!

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